Ausbildung zum Indoor-Rowing Trainer

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Als wir im April 22 in kleiner Runde die Ausbildung zum Indoor-Rowing-Instructor in München absolvierten, kam in der Abschlussrunde der Wunsch nach einer Fortsetzung auf. Nur rund ein Jahr fand ich tatsächlich eine aufbauende Ausbildung zum Indoor-Rowing-Trainer auf der DRV-Webseite. Im Herbst standen 3 Termine in Blankenburg im Harz zur Auswahl.

Harz? Das ist ein weiter Weg für mich. Lohnt sich das für einen Tag? Oder gibt es die Ausbildung vielleicht bald auch in München? Das waren meine ersten Gedanken. Dann fiel aber schnell die Entscheidung, mich für den Termin im November anzumelden, denn einerseits möchte ich weitere Fortschritte beim Indoor-Rowing machen und andererseits steht der Harz schon länger ganz oben auf meiner ToDo-Reiseliste. Also ging die Anmeldung schnell raus, und das war auch gut so, denn es dauerte nicht lange, da wurde der Kurs schon als „ausgebucht“ angezeigt. Also konnte ich mir schon im Juli eine günstige Bahn-Fahrkarte und ein nettes Quartier suchen, um den Harz zumindest an ein paar Tagen kennenzulernen.

Warum Blankenburg im Harz?

Die Frage, warum die Ausbildung ausgerechnet in Blankenburg stattfindet, war schnell geklärt und als Entscheidung vollkommen richtig. Denn Marcel Hacker, unser Referent, arbeitet dort in einem Fitness- und Gesundheitsstudio, das ein perfektes Umfeld für den Kurs bot. Ansprechende Räumlichkeiten und beste Ergometer machten einen deutlichen Unterschied zur ersten Ausbildung in einem kalten, nüchternen CrossFit-Studio in München mit gebrauchten Ergometern.

Ebenso wie ich hatten übrigens auch andere der insgesamt 10 Teilnehmer sich nicht durch weite Anreisewege abschrecken lassen.

Stufentest

Nach einem einführenden Theorieblock zu Herzfrequenzen und unterschiedlichen Testmöglichkeiten mussten wir ran – der Stufentest über je 3 Minuten sollte uns Aufschluss auf unsere Leistungsfähigkeit und wichtige Hinweise zum idealen Trainingsbereiche geben. Paarweise begaben wir uns an die Ergos, denn jeder Testkandidat hatte einen Protokollant an seiner Seite, der nach Ende der Stufe die Herzfrequenz notieren sollte.

Wir Damen starten bei äußert gemütlichen 70 Watt und steigerten nach 3 Minuten um 30 Watt. Nach 5 Stufen war bei 190 Watt Schluss. Anschließend trugen wir unsere Watt- und Herzfrequenzwerte in ein Koordinatenkreuz ein. Den Bereich, in dem die Herzfrequenz den stärksten Anstieg zeigte, legte uns Marcel zum „Lang- und -weilig“-Ausdauertraining ans Herz. Dabei gab er uns natürlich jede Menge Variationsmöglichkeiten an die Hand, damit doch eine gewisse Abwechslung möglich wird.

Videoanalyse

Während des Stufentests war Marcel mit dem Handy unterwegs und filmte uns mit unserer Ergo-Technik. In der Mittagspause zeigte er uns individuell die Videos und seine Erkenntnisse. Die Videos bekamen wir im Nachgang auch zum detaillierten individuellen Studium zugesendet.

Dreier on Slides

Eine interessante Erfahrung war für einige das Ergometer-Rudern auf Slides, die drei Ergometer koppelten. Am Anfang hatte ich als Bugfrau Bedenken, ich könnte meinen Ergometer dem Vordermann in den Rücken rammen. Aber das passierte natürlich nicht. Vielmehr war es ein interessantes Gemeinschaftserlebnis, das aber leider in vielen Vereinen mangels Platz und ausreichend Slides nicht möglich sein wird.

Gruppenstunde

Nach der Mittagspause durften wir alle nochmal auf den Ergos Platz nehmen. Marcel zeigte uns Beispiele für die Gestaltung einer Gruppenstunde. Vor allem sagte er Variationen der Schlagzahl an, aber auch mal Tempowechsel und kurze Einlagen zur Verbesserung der Technik.

Spezielle Trainingspläne

Wie werde ich über 1.000 m schneller? Wie trainiere ich am besten für einen 30 Minuten-Wettbewerb? Diese Fragen hat Marcel natürlich gerne und kompetent beantwortet. Ich probiere derzeit beides aus und bin gespannt, wie es ausgeht.

Fazit

Der Tag ist wieder wie im Flug vergangen, und gerne hätten wir noch mehr Trainingstipps bekommen, Fragen gestellt oder mit Marcel über seine sportliche Vergangenheit oder die Zukunft unseres Sports geplaudert. Ich habe viel mitgenommen, habe die Aufzeichnungen neben dem Ergo liegen, wähle mir jeden Tag eine von Marcels Empfehlungen und prüfe im Spiegel, ob die Technik auch wirklich passt.

Und der Harz an sich ist noch eine zweite Reise wert. Blankenburg, Quedlinburg, Werningerode und Halberstadt sind sehenswert und wanderbar. Wer also noch mit der Fortbildung liebäugelt: machen und mit ein bisschen Urlaub verbinden!

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