DRV-Lernplattform Attention! im Test

|

Rund 20 Ruderinnen aus dem Teilnehmerkreis der Zukunftswerkstatt „Frauen im Rudersport“ hatte in den letzten Wochen die Möglichkeit, die neue Lernplattform Attention! des DRV zu testen. Der Test fand natürlich nicht im luftleeren Raum statt, vielmehr durften wir das Zürcher Ressourcenmodell kennenlernen und auch gleich für einen eigenen praktischen Lebensbereich anwenden.

Der Kurs

Er besteht aus einer Kombination aus kurzen Videos, in denen DRV-Vorstandsmitglied Martina Schott und ihre Fach-Kollegin Hanna Theorie und Praxis vermitteln, sowie einem Workbook – derzeit noch – in Form einer pdf-Datei. Darin sind die wichtigsten Aspekte des Kurses nochmal schriftlich zusammengefasst. Außerdem enthält es praktische Übungen mit dem nötigen Platz für Notizen.

Man wechselt also immer wieder zwischen Video und Übungen im Workbook, bis man die 5 Module absolviert hat. Zu Beginn überwiegt die Theorie. Im Verlauf des Kurses geht der Theorie-Anteil immer weiter zurück und wird durch einen steigenden Anteil an Praxis ersetzt. Das ist gut so, denn es geht ja darum, am eigenen Thema zu arbeiten und damit Fortschritte zu machen.

Die Begleitung durch den DRV

Unsere Gruppe wurde exklusiv durch das DRV-Team begleitet. Zum Einstieg trafen wir uns im Zoom-Raum. Martina Schott gab uns einen Einblick in den Kurs und ermutigte uns zur Bildung von Tandems, um gemeinsam zu lernen und uns bei Fragen und generell auszutauschen. Der Zeitaufwand wurde mit 10 Minuten pro Tag angegeben. Bis sich das neue Verhalten stabilisiert, muss man allerdings 60 bis 66 Tage üben und Geduld haben.

Nach den ersten Wochen, in denen wir den Theorieteil durchgearbeitet haben sollten, gab es ein zweites Online-Treffen. Die Gruppe war dabei so klein, dass jede Teilnehmerin ihr zwischenzeitlich gewähltes Ziel und ihr Motto vorstellen konnte. Martina und Hanna hörten gespannt zu und lieferten nützliches Feedback und Anregungen für die weitere Arbeit. Wir Teilnehmerinnen gaben unsererseits Feedback und lieferten Verbesserungsvorschläge für die Plattform.

Zum Ende des Kurses gab es ein drittes Treffen mit den Frauen, die sich weiter aktiv mit dem Zürcher Ressourcenmodell auseinandergesetzt hatten. Wir berichteten nochmal über unsere Erfahrungen mit dem Modell und gaben weitere Anregungen für Änderungen, mit den die Plattform und der Kurs insgesamt und speziell auch für Männer noch attraktiver werden könnten.

Denn der nächste Schritt ist ein zweiter Testlauf, der nicht nur für Frauen aus der Zukunftswerkstatt offen ist, sondern zu dem auch Männer eingeladen sind.

Warum dieser Kurs?

Wie wichtig mentale Stärke im Sport ist, haben wir in der Zukunftswerkstatt bereits erfahren. Das Zürcher Ressourcenmodell bietet in diesem Bereich eine praktische Möglichkeit zur Umsetzung. Damit lassen sich sportliche, aber auch berufliche und schulische Ziele mit wenig Zeitaufwand umsetzen.

Wer das Modell einmal kennengelernt hat, kann es immer wieder für eigene Themen anwenden. Natürlich ist es auch im Sinne des DRV, wenn das Wissen in den Vereinen weitergegeben wird.

Ein Blick ins Zürcher Ressourcenmodell

Das Modell nutzt das Zusammenspiel zwischen dem rationalen Verstand und dem Unbewussten. Letzteres steht im Modell im Vordergrund und wird so beeinflusst, dass es die Erreichung des Ziels fördert. Das Ganze ist in Form eines strukturierten Prozesses aufbereitet, der aus folgenden Schritten besteht:

  1. Thema auswählen
  2. Bild auswählen
  3. Stichworte zum Bild notieren und Gefühle verorten
  4. Mottoziel formulieren
  5. neuronales Netz aufbauen
  6. soziale Ressourcen auswählen

Man startet also mit einem Bild und einem Motto und sammelt in der Folge Erinnerungshilfen aller Art, die an wichtigen Stellen positioniert werden, so dass man sie immer wieder sieht. Jeder Kontakt erreicht das vorher angesprochene Unbewusste und erleichtert den Weg zur Zielerreichung.

Damit dieser Weg auch wirklich gelingt, hat Martina Schott eine 30 Tage-Challenge entwickelt. 30 Tage erhalten je eine Aufgabe, die zum Teil schon bekannt ist und zum Teil kleine Varianten enthält, weil das Unbewusste nach einer gewissen Zeit nicht mehr auf schon bekannte Reize reagiert.

Meine Gedanken als Mentaltrainerin

Selbststudium liegt nicht jedem. Das Training, dass das Selbstmanagement stärken soll, erfordert natürlich schon ein gewisses Maß an Selbstmanagement. Wer das nicht hat, bleibt irgendwo im Kurs stecken oder gibt anderen Dingen des Alltags den Vortritt vor dem Kurs. Wem es so geht, der ist mit einem echten Mentaltrainer besser bedient, der feste Termine vereinbart und mit dafür sorgt, dass das Vorhaben tatsächlich umgesetzt wird.

Der Teufel des Zürcher Ressourcenmodells steckt gerade beim ersten Punkt im Detail. Denn genau die Auswahl des Themas hat sich bei meiner Tandempartnerin und mir selber als eher schwierig erwiesen. Das Ergebnis meiner Analyse: Das Ziel muss eine Änderung des eigenen Verhaltens beinhalten. Wer einen neuen Weg in einer neuen Lebenssituation sucht, ist mit anderen Methoden besser bedient. Und das Verhalten anderer Personen lässt sich sowieso mit keiner Mentaltechnik ändern.

Wer die Möglichkeit hat, sich durch einen Mentaltrainer begleiten zu lassen, sollte das nutzen. Es bringt mit Sicherheit noch mehr Impulse, und der Trainer kann seinen Klienten genau dort abholen, wo er steht, und individuell begleiten. Wer diese Möglichkeit nicht hat, wird sicher vom Kurs auf der Attention!-Plattform profitieren. Vielleicht ist es ja auch eine gute Möglichkeit, Mentaltechniken ganz ungezwungen kennenzulernen und bei Gefallen mit einem Mentaltrainer an anderen Themen zu arbeiten.

Fazit

Der DRV beschreitet mit der Lernplattform Attention! im Allgemeinen und diesem Kurs zum Zürcher Ressourcenmodell einen sehr guten, lobenswerten Weg, den alle nutzen sollten, die an sich arbeiten und sich weiter entwickeln möchten. Ich sage Danke für die Möglichkeit, in der ersten Runde dabei zu sein.

Wenn sich die Möglichkeit bietet, dass ich mein Wissen auf der Lernplattform zur Verfügung stellen kann, bin ich gerne dabei. Und wenn es unter den Lesern dieses Beitrags Interessenten an einem individuellen Mentaltraining gibt, freue ich mich über eine Anfrage.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert