Am letzten Samstag im Oktober treffen sich die Ruderer traditionell in Waging, um über die Langstrecke von 18 km um den Rupertipokal zu kämpfen. Drei Plätze im gesteuerten Gig-Vierer waren vom RC Isar Niederpöring besetzt. Frank Darscheid, Neuzugang Lukas Richters und Marion Engel griffen zu den Skulls. Die Renngemeinschaft wurde von Lucas Jacobs aus Würzburg und Helena Öttl aus Waging, die uns gekonnt über die Seen steuerte, komplettiert.
Bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein ging es zunächst bis zur Wendeboje auf dem Waginer See. Am Anfang war das Wasser noch etwas vom Wind aufgewühlt. Aber das konnte uns nicht beeindrucken, und wir legten einen guten Start hin und konnten damit schon etliche Boote im größten Starterfeld des Tages hinter uns lassen. Schnell war die erste Wende erreicht. Die Sonne schien uns nun ins Gesicht, das Wasser wurde ruhiger, und wir machten uns daran, das Boot, dem wir an der Wende noch den Vortritt geben mussten, zu überholen.
Nun dauerte es einige Zeit, bis es unter der Brücke durch auf den Tachinger See ging. Neuer See, neues Glück, aber gleiche Devise: Boot stellen, Beine arbeiten lassen, lang bleiben und ignorieren, dass der Po schon nicht mehr sitzen kann, der Schweiß in die Augen läuft oder die Hand aufgekratzt ist. Die nächste Wende kommt bestimmt, und damit der letzte Teil des Rennens.
Unsere ortskundige Steuerfrau suchte für uns die beste Linie aus und vermied auch die Kollision mit einem Fischerboot, das eigentlich nicht auf dem See hätte sein dürfen… „Noch 2.500 m“ motivierte uns Frank nochmal. „Noch 1.500m“, folgte als nächste Ansage. Wir mobilisierten alle Kräfte und steigerten die Schlagzahl auf den letzten 500m nochmal.
Die Plagerei hat sich gelohnt, denn wir waren tatsächlich der schnellste Gig-Vierer. Nach den Zeitabzügen für die Lebensjahre ab 30 und das weibliche Geschlecht erschienen wir mit Platz 2 auf der Ergebnisliste. Also mussten durften wir auf die Siegerehrung warten, um die Ehrenurkunde in Empfang zu nehmen.
Danke an unsere Renngemeinschafts-Mitstreiter. Aber für das nächste Jahr träumen wir von einem reinen Vereinsboot – sowohl was die Besetzung als auch das Sportgerät angeht…
Und was ist sonst noch passiert?
Einiges auf verschiedenen Regatten im September und Oktober. Hier die Nachlese:
Stockerl bei der Summer-Erg Serie
Beim letzten Wettbewerb der Summer-Erg-Serie konnte sich Marion Engel mit Platz 3 endlich wieder auf dem Stockerl platzieren. Diesmal mussten 10.000, 500 und 2.000 m ohne Pause hintereinander absolviert werden. Die Langstrecke war keine Herausforderung für unsere Ausdauerspezialistin. Danach aber „aufzuwachen“ und eine passable Zeit über die Kurzstrecke hinlegen, war nicht ganz einfach. Aber es gelang ganz gut, und es waren auch noch ein paar Körner in den Beinen, um das Tempo über die abschließenden 2.000m nochmal in die Höhe zu treiben.
Ende gut, alles gut, und Marion war auch wieder die schnellste Frau im gemischten Feld. Nun kann sie mit Selbstvertrauen in die Winter-Ergo-Saison starten, für die sie sich im November auch noch bei der Ausbildung zur Indoor Rower-Trainerin weiteres sicher interessantes Wissen holen wird.
RC Isar auf dem Wörthersee
Das Vorstandsteam Frank Darscheid und Marion Engel war Anfang Oktober wieder in Klagenfurt, um auf der Langstrecke über 16 km von Velden nach Klagenfurt um die Rose vom Wörthersee zu kämpfen.
Frank konnte immerhin eine neue persönliche Bestzeit erzielen. Marion entschied sich aus Respekt vor dem See nochmal für das „dicke“ Boot, war aber immerhin dabei, sammelte weiter Erfahrung, die sich hoffentlich eines Tages als nützlich erweisen wird.
Im Achter über den Starnberger See
Auch dieses Erlebnis hatten Frank und Marion gemeinsam und doch getrennt. Frank musste den Roseninsel-Achter mit seinen Kameraden aus München, Schleißheim und Mühldorf als Zeitfahren gegen die Bestzeit aus dem Vorjahr absolvieren. Bei frischem Wind, der den See heftig Wellen schlagen ließ, konnten sie die Zielzeit leider nicht knacken.
Marion feierte ihre Premiere bei einer Großboot-Regatta und war in letzter Minute die rettende Ersatzfrau in einem Achter des Münchner RC. Zwei Mal machte sie sich im Vorfeld auf nach Starnberg, um mit ihren neu gewonnenen Mitstreiterinnen zu trainieren und sich ein bisschen mit Wellen von Wind, Motorbooten, Ausflugsdampfern und kreuzenden Segelbooten vertraut zu machen, die es auf der Isar nicht gibt. „Und das war heute noch ruhig“, sagten die Münchnerinnen jedes Mal…
Die Anspannung vor dem Regattatag war groß. Tröstlich war es, dass sogar die Schlagfrau von seltsamen Träumen berichten konnte. Am Ende ist alles gut gegangen, und die Renngemeinschaft konnte sich über den 3. Platz freuen.
Und auch noch über den Chiemsee rudern
Frank Darscheid und Martin Schätz traten im September im bewährten Team mit Eugen Künzi und Ulrich Guhl auch noch beim Prienathon auf dem Chiemsee an. Die Steuerleine hielt Andrea Birker fest in der Hand, so dass die Männer als drittes Boot über die Ziellinie fuhren. Aber wie in Waging wurden die reinen Fahrzeiten auch hier um Jahre und Geschlecht bereinigt, so dass die Renngemeinschaft am Ende auf Platz 5 landete, was bei 21 Booten aber gar nicht so schlecht ist.
Wind bei der Würzburger Bocksbeutel-Regatta
Mitte Oktober treffen sich die Ausdauerruderer in Würzburg, um über 4.500 m auf dem Main um den Bocksbeutel, die traditionelle fränkische Weinflasche, zu rudern. Während es am Vortag noch sonnig und warm war, hätte die Regatta eher den Titel „Windbeutel-Regatta“ verdient, denn der Gegenwind war so stark, dass sogar der Main ungewohnte Wellen schlug.
Es lag aber nicht am Wind, sondern an Krankheiten, dass der Vierer, für den Frank Darscheid gemeldet war, nicht starten konnte. Auch sein geplanter Zweier-Partner konnte nicht antreten. So musste er mit dem jungen Dominik Duell vom Schleißheimer RC in den Zweier steigen und in der Altersklasse C (Mindestdurchschnittsalter 43) an den Start gehen. Trotzdem konnte die Crew Platz 3 erreichen und einige deutlich jüngere Mitstreiter hinter sich lassen.
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