Boote

Ruderer sind im Gegensatz zu Kanuten diejenigen, die auf dem Wasser rückwärts fahren. Dazu brauchen alle Ruderer ein Boot und Ruder. Dabei gibt es aber logischerweise viele verschiedene Ausprägungen.

Das Ruderboot

Schaut man in ein Bootshaus, findet man breite und schmale sowie kurze und lange Boote. Je länger das Boot, desto mehr Ruderer finden darin Platz. Es gibt Einer, Zweier, Dreier, Vierer, Fünfer und Achter, die einen, zwei, drei, fünf oder acht Ruderer brauchen.

Gigboote

Sie sind breit und kentersicher und werden im Breitensport, in der Ausbildung und für Wanderfahrten eingesetzt. Es gibt aber auch Breitensport-Regatten, die in Gig-Booten bestritten werden.

Gigboote haben einen Außenkiel und ein Steuer. Sie sind im Bug und Heck offen. Es gibt allerdings auch Abdeckungen, die bei einer Wanderfahrt nützlich sind, um das dort untergebrachte Gepäck vor Nässe zu schützen.

Rennboote

Sie sind schmal und sehen schnittig aus. Um schnell und auch sicher im Rennboot zu fahren, ist schon eine gewisse Erfahrung nötig. Für viele Ruderer ist es die „Krönung“, im Renn-Einer zu fahren.

Rennboote haben eine Flosse und geschlossene Luftkästen, die für den Auftrieb sorgen.

Renngigs

Wer sich weder klar für ein Gig- noch für ein Rennboot entscheiden kann, findet auch Boote, die eine Zwischenstellung einnehmen. Renngigs sind etwas breiter als Rennboote, aber schmaler als Gigboote. Sie lassen sich in rauem Wasser gut fahren und kentern nicht so leicht. Es gibt sie offen und mit Außenkiel oder mit Luftkästen und Schwert. Renngig-Einer eignen sich gut für Einsteiger und als Übergang zum Rennboot, aber ebenso für Breitensportler, die nicht immer im Mannschaftsboot fahren können oder wollen.

Coastal-Boote

Coastal-Boote sind noch ganz neu auf dem Markt, aber stark im Kommen. Sie sind speziell für die Wellen der Meere konzipiert und werden dort auch für Wettkämpfe eingesetzt, die sich wachsender Popularität erfreuen. Vielleicht laufen sie Renngigs eines Tages den Rang ab und etablieren sich auch als kentersichere Boote im Breitensport.

Skullboote

In Skullbooten haben die Ruderer zwei Ruder, die sogenannten Skulls. Im Breitensport überwiegen Skullboote, weil der Bewegungsablauf als gleichmäßiger angesehen wird. Nicht ganz so einfach ist allerdings die Führung der Skulls, da sich die Griffe pro Schlag zwei Mal kreuzen. Außerdem müssen beide Hände in der Höhe koordiniert werden.

Skulls sind kürzer als Riemen, und die Blätter sind kleiner.

Riemenboote

In Riemenbooten haben die Ruderer nur ein Ruder, einen sogenannten Riemen. Logischerweise können nur Zweier, Vierer und Achter Riemenboote sein, da die beiden Seiten ja ausgeglichen sein müssen. Harmonie muss entsprechend auch zwischen den Ruderern herrschen, damit das Boot geradeaus fährt.

Riemen sind länger als Skulls, und die Blätter sind größer.

Handgesteuert

Zu den Ruderern kann noch ein Steuermann kommen, der den Ruderern gegenüber sitzt, in Fahrtrichtung blickt und das Steuer in seinem Rücken mit einer Steuerleine betätigt. Im Achter sitzt immer ein Steuermann. Ist das im Vierer oder Zweier der Fall, spricht man vom „Vierer mit“ bzw. „Zweier mit“.

Auf Wanderfahrten, bei Breitensportregatten und in Ruderrevieren mit viel Schiffsverkehr wird immer mit Steuermann gefahren, weil das die Sicherheit erhöht.

Fußgesteuert

Da es oft schwer ist, Steuermänner oder -frauen zu finden, hat in ruhigen Ruderrevieren meist ein Ruderer eine Doppelrolle und muss rudern und gleichzeitig steuern. Dazu ist das Steuer über Seilzügen mit einer Schuhplatte verbunden. Leichte Seitwärtsbewegungen des Fußes bewegen das Steuer. Was hinter dem Boot passiert, muss der Steuer-Ruderer durch Blicke über die Schulter oder einen kleinen Spiegel an der Kappe im Auge behalten.

Einer und Zweier haben kein Steuer und müssen über die Skulls gesteuert werden.