Zum 5. Mal veranstaltete der Deutsche Ruderverband die Women’s Rowing Challenge, um Frauen aller Leistungsstufen einen Anreiz zu bieten, auch im Winter zu trainieren. Das Ganze spielt sich auf den Ruder-Ergometern ab und wird online abgewickelt.
Zum 1. Mal ist der RC Isar in den Ergebnislisten zu finden. Diesmal war ich noch als Einzelkämpferin unterwegs. Vielleicht finden sich im nächsten Winter Mitstreiterinnen, denn neben der Einzelwertung gibt es auch eine Teamwertung, bei der die Vereine mit den meisten Teilnehmerinnen natürlich die besten Chancen haben.
Wie funktioniert die Challenge?
Die Formel ist einfach: Am 8. Januar sind 8 Minuten zu absolvieren, am 15. Januar 15 Minuten, am 22. Januar 22 Minuten und am 30. Januar 30 Minuten. Jedes Team meldet zunächst im DRV-Meldeportal. Alle Teilnehmerinnen erstellen sich danach ein Konto auf der Women’s Challenge Plattform. Sobald die Leistung absolviert ist, lädt jede Sportlerin ein Selfie mit dem Monitor hoch und trägt die erreichte Distanz ein. Bei Teams muss die Teamleiterin die Ergebnisse noch bestätigen. Die Einzelkämpferin sieht ihr Ergebnis sofort in der Ergebnisliste und bekommt ein erste Orientierung, wie sehr sich das „Beißen“ gelohnt hat. Da aber nach dem Stichtag des Wettbewerbs noch 3 Tage zur Ergebniseingabe zur Verfügung stehen, ist etwas Geduld gefragt, bis das Ergebnis endgültig ist.
Über 4.000 Frauen aus dem ganzen Land füllen die Ergebnisliste. Vorne sind Top-Leistungen zu finden. Mit Marie-Louise Dräger ist auch eine Ruderin dabei, die vor Kurzem noch bei internationalen Regatten am Start war.
Aber auch diejenigen, die die letzten Plätze belegen, haben einen Sieg über den inneren Schweinehund erzielt und vielleicht Lust bekommen, sich im nächsten Jahr durch noch mehr gezieltes Training weiter nach vorne zu arbeiten. Manche haben vielleicht auch erstmal reingeschnuppert und nicht an allen 4 Challenges teilgenommen. In der Gesamtwertung fehlen ihnen natürlich wertvolle Meter, aber immerhin sind sie mindestens ein Mal dabei gewesen.
Wie fühlt es sich an?
Auch wenn man seine Mitstreiterinnen nicht sehen kann, allenfalls den einen oder anderen Namen kennt, ist es ein ganz besonderes Gefühl, an der Challenge teilzunehmen und in den Ergebnislisten zu stehen. Wir Frauen im Rudersport haben mit der Challenge eine besondere Chance bekommen, uns zu zeigen. Und wir nutzen sie, denke ich, sehr gut. Ein großes Teilnehmerfeld werten die Platzierungen auf, während gleichzeitig für alle Leistungsklassen Platz ist. Vielleicht wachsen so in Zukunft auch die Teilnehmerfelder bei den Ergo-Veranstaltungen in diversen Hallen des Landes.
Wie eine Men’s Rowing Challenge ausgehen würde, kann eine spannende Frage sein. Aber es soll ja gar nicht um Frauen gegen Männer gehen. Wie gut sich alles mischen kann, zeigt der Alster Ergo Cup, der Männer und Frauen aller Altersklassen über die Prozentwertung im Bezug auf die Weltbestleistung in einer Ergebnisliste führt.
Ergebnis aus Vereinssicht
Und wie habe ich mich für den RC Isar geschlagen? Passabel, würde ich sagen. Die Plätze 67, 57, 49 und 35 in den einzelnen Challenges und 42 in der Gesamtwertung der Altersklasse Ü45 klingen vielleicht nicht sooo prickelnd, aber es waren immerhin 1.300 Teilnehmerinnen am Start! Außerdem umfasst die Altersklasse 15 Jahrgänge, und ich gehöre schon zum Zweitältesten. Da ich zeitgleich auch noch am Alster-Ergo-Cup und dem Dirty Dozen teilgenommen habe, konnte ich nicht in alle Wettkämpfe optimal ausgeruht hineingehen. Aber man kann ja nicht in jedem Wettkampf eine neue persönliche Bestzeiten erwarten. Ich wollte aber auf alle Fälle dabei sein. Das ist mir gelungen, und der intensive Januar hat auch noch Spaß gemacht.
Der Lohn
Alle Teilnehmerinnen können sich am Ende eine Urkunde ausdrucken, die die gefahrenen Meter in den 4 Disziplinen zeigen. Eine Platzierung ist dort nicht enthalten, dafür aber der Glückwunsch zur „persönlich erzielten Leistung“ vom DRV und von Concept2. Das passt gut zum Gedanken, möglichst viele Frauen zum Wintertraining zu animieren.
Vielen Dank an den DRV für diese tolle Challenge. Ich hoffe, dass es auch im nächsten Jahr eine Neuauflage mit noch mehr Teilnehmerinnen gibt.
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